“Ein Gefühl, das mich schon in der Nacht begleitete!”
- Irgendwie hatte ich es schon im Gefühl, dass der kommende Morgen und der gesamte Tag etwas ganz Besonderes werden würden.
- Nicht nur, weil ich wieder einmal die halbe Nacht wach lag und über die letzten fünfeinhalb Jahre gegrübelt habe, sondern auch über diese bittere Erkenntnis, wie sehr man von Behörden und Ämtern im Stich gelassen wird.
- Da fragt man sich wirklich allen Ernstes, wofür man vierzig Jahre lang geschuftet hat, wenn man heute so schwer krank ist und plötzlich völlig von fremder Hilfe abhängig sein soll.
Soll es das wirklich gewesen sein?
- Von der bekloppten Seite meiner Familie ist ohnehin keine Unterstützung zu erwarten, denn mit meinen beiden Brüdern Michael und Reinhard – wobei Reinhard noch nicht einmal mein voller Bruder ist, sondern durch das Fremdgehen der Mutter entstanden – habe ich längst abgeschlossen.
“Ein Morgen zwischen Ärger und kleinen Lichtblicken”
- Trotz allem macht es morgens immer wieder Spaß, um Punkt 08.00 Uhr mit Petra zu plaudern und meine Facebook-Freundinnen und Freunde mit lustigen Videos zu versorgen.
- Zwischendurch noch ein paar E-Mails beantworten, manche auch löschen, und dann das
Unerwartete:
- Ich wurde beim Frühstück tatsächlich wieder nicht vergessen.

- Es gab meinen geliebten schwarzen heißen Kaffee.

- Eine Scheibe frisches Weißbrot mit Kerrygold Butter.
- Auf der linken Seite habe ich Kräuterschmierkäse verstrichen und eine gut gekühlte Scheibe Mettwurst darauf gelegt, dazu Salz, Pfeffer und – nur mal als Test – ein paar Tropfen Tabasco.
- Ich kann es jedem nur empfehlen, diese Kombination zu testen, denn es ist einfach genial.
- Die zweite Hälfte der Weißbrotschnitte habe ich ebenfalls mit Kerrygold bestrichen, mit Gouda und einer Scheibe Schinkenspeck belegt und mit Löwensenf und einem Hauch Tabasco verfeinert. Fantastisch.
Doch wer glaubt, damit sei der Morgen bereits gerettet, kennt diese bekloppten Leute aus der Küche nicht.

- Kaum hatte ich den Teller leer, wurde das Frühstück wieder in Folie eingepackt – Umweltschutz interessiert hier niemanden, Mikroplastik sowieso nicht.
“Internet Probleme, die nicht enden wollen”
- Nach dem Frühstück habe ich wie jeden Morgen meine wichtigsten E-Mails beantwortet, erneut mit Petra geplaudert und meinen Facebook-Freundinnen und -Freunden ein lustiges Winter-Video mit Santa Claus geschickt.
Doch da hier ständig das Internet ausfällt, habe ich darum gebeten, mir meinen Router von AVM – besser bekannt als Fritz – ins Zimmer zu bringen.

Ein Router ist im Grunde das Herzstück des Internetzugangs:
- Er verteilt das Signal, sorgt für eine stabile Verbindung und leitet sämtliche Datenpakete zwischen Geräten und Internet hin und her.
- Bei schlechtem Empfang verhält er sich wie ein Mensch mit schlechtem Gehör:
- Er muss häufiger nachfragen, verliert zwischendurch Informationen und braucht länger, um sie weiterzugeben.
- Aber natürlich hat sich hier niemand bewegt, denn was soll man in diesem Puff schon erwarten?
Wenn das so weitergeht, werde ich mich am Mittwoch wohl wieder bei der Polizei anrufen müssen.
- Ist mir mittlerweile aber auch Latte.
“Ein überraschend gutes Mittagessen”
- Überrascht war ich allerdings, dass man mich beim Mittagessen ebenfalls nicht vergessen hat.

Es gab eine fantastische heiße Tasse Suppe mit reichlichem Inhalt:
- Kartoffeln, verschiedenes Gemüse und Kräuter.

- Dazu Kartoffeln mit Eiern überbacken in einer wunderbaren, kräftigen Soße und als Beilage grüne Brechbohnen.

- Geschmacklich wirklich hervorragend, aber wie immer viel zu viel – die Schweine im Betrieb freuen sich dann später darüber.

- Eine gut gekühlte Mandarine gab es noch obendrauf, die ich mir aber für später aufgehoben habe.
- Nach dem Essen habe ich kurz mit Petra gesprochen und dann erst einmal drei Stunden geschlafen.
Im Anschluss kam dann die Pflege und zwischendurch habe ich noch eine neue Webseite registriert, natürlich wieder rund um mein Hobby:
- Die Bahn und die Modellbahn.
- Zwei Beiträge habe ich dort direkt veröffentlicht.
“Ein ruhiger Nachmittag und ein Abendessen ohne Klingeln”
- Der Nachmittag ging, wie schon gestern, überraschend schnell vorbei.
- Um 18 Uhr gab es Abendessen – und ich musste nicht einmal klingeln.

- Eine Scheibe frisches, gut gekühltes Weißbrot habe ich mit Kerrygold Butter geschmiert, denn diese billige Margarine hängt mir zum Hals raus.
- Die linke Scheibe habe ich mit Pfirsich-Marmelade bestrichen und mit einer Scheibe Gouda belegt.
- Die rechte Scheibe Weißbrot wurde mit zwei gut gekühlten Salamischeiben belegt, dazu Löwensenf und wieder ein Hauch Tabasco.

- Zu trinken gab es eine gut gekühlte Buttermilch mit Erdbeergeschmack.
- Danach habe ich noch einmal kurz mit Petra geplaudert und der Kurzen gute Nacht gesagt.
Mir geht es immer noch nicht besser, und deswegen habe ich nicht viel gemacht – nur die ständigen Internetausfälle nerven unendlich weiter.
- Der Firma Schuch GmbH ist das natürlich völlig egal, Hauptsache Geld kassieren.
“Ein bitteres Fazit zum Abend!”
Auch heute sage ich jedem, der es hören möchte:
- Wenn eure Kinder Vater und Mutter haben, die nicht mehr können, oder wenn Vater oder Mutter nicht mehr alleine zurechtkommen, sucht euch ein vernünftiges Alten- und Pflegeheim.
- Aber bitte nicht die Firma Schuch GmbH in der Eifel.
- Hier ist der Mensch nur eine Nummer im System, Empathie kennt man nicht.
Schon der Umgang mit dem Eigentum fremder Menschen ist eine einzige Frechheit.
- Was der nächste Tag bringen wird, weiß ich nicht.
- Was ich allerdings ganz sicher weiß, ist, dass mir die Küche wieder auf den Sack geht.
Und dass ich unbedingt einen Fachanwalt brauche, der mich aus diesem Saustall endlich herausholt – auch wenn es dem Betreuungsgericht in Düren nicht passt.
- Denn wir Patientinnen und Patienten haben ebenfalls das Recht auf ein vernünftiges Leben.

Der letzte Satz, ist wichtig !!!