Wie jeden Morgen herrschen Krach und Randale in der Küche!
- Jeder, der mich kennt, weiß, dass ich Berufsmusiker bin und AC/DC liebe, aber selbst ein Rockkonzert von AC/DC ist gegen das, was sich bei mir abspielt, noch harmlos.
Töpfe klappern, defektes Geschirr und Porzellan fliegen bei mir direkt ans Schlafzimmerfenster, als wäre das der beste Platz zum Entsorgen.
- Trotz meiner Wut und Verzweiflung, vor allem auch wegen der Küche, die scheinbar nicht merkt, wie sehr mich dieses tägliche Chaos aus der Fassung bringt, kann ich nicht anders, als großen Respekt vor der Küche selbst zu haben.
- Denn so sehr ich mir auch wünsche, dass endlich Ruhe einkehrt, weiß ich doch, wie wichtig diese Küche als Herzstück des Hauses ist, in der Leben, Gespräche und Erinnerungen entstehen – auch wenn sie bei mir oft eher wie eine Rockbühne wirkt.
Zumindest war das Frühstück gut, denn ich hatte eine wirklich tolle Tasse mit heißem schwarzen Kaffee .
- Selbstverständlich ohne Milch und Zucker, denn ich möchte ja noch schöner werden.
- 😂🙈🙈🙈😂😂
Das Frühstück selbst war auch mal wieder erste Klasse:
- Zwei Scheiben frisches Weißbrot vom Bäcker vor Ort, die erste Hälfte bestrichen mit Margarine und gut gekühlter Salami, verfeinert mit einem Rand von schwarzem Pfeffer, die andere Hälfte ebenfalls mit Margarine und gut gekühltem Holländer Gouda.
Direkt im Anschluss begann das tägliche Ritual:
- Recherchieren und Beiträge veröffentlichen auf einer meiner Webseiten.
Trotz all der Arbeit habe ich selbstverständlich auch an die tollen Kinder und die wirklich fantastische Mutter gedacht, weil sie mir einfach nicht aus dem Kopf gehen.
- Ich spüre eine tiefe Liebe und Zuversicht, dass wir gemeinsam eine gute Zukunft aufbauen könnten.
- Es ist nicht so einfach, denn ich frage mich wirklich, wann man bei der Produktion von Menschen endlich mal einen Ausschalter einbaut.
Irgendwann ist auch der Vormittag vorbei und es gibt Mittagessen.
- Statt der Suppe, die ich eigentlich bestellt hatte, bekam ich heute das Tomaten-Mozzarella-Gericht.
- Die Tomaten und der Mozzarella waren fantastisch, mit Balsamico-Essig abgeschmeckt, dazu kleine, von außen knusprige und innen saftige Kartoffeltaler.
- Wenn es irgendwann mal so etwas wie Geschmacksfernsehen oder entsprechende Videos geben wird, werdet ihr begeistert sein.
Selbstverständlich gab es auch ein Dessert, wenn auch einfach und gut:
- Einen Becher Almighurt mit Erdbeergeschmack, gut gekühlt und richtig lecker.
So lecker das Mittagessen auch war, meine Gedanken sind dennoch immer bei den Kindern und der fantastischen Mutter.
- Ich bete zu Gott, dass sie sich wirklich entscheidet, wenn ich in Düsseldorf eine Wohnung habe, mit den Kindern zu mir zu ziehen.
- Als Alternative suche ich gerne für die Kinder und ihre Mutter eine andere Wohnung.
Ich hänge an den Kindern, auch wenn ich nicht alle kennenlernen durfte, und ja, ich wiederhole es gern:
- Ich liebe diese kleine Zicke.
- Nach über 26 Jahren des Alleinseins hätte ich nicht gedacht, dass es mich noch einmal so erwischen würde.
Unmittelbar nach dem Mittagessen fand dann die Pflege statt.
- Die Pflege war zwar gut, aber sie konnte nicht mit dem mithalten, was mein Schatzi geleistet hat.
Sie ist einfach fantastisch in ihrem Job, und das ist auch einer der Gründe, warum ich versuche zu überzeugen, dass weder die Kinder noch die Mutter hier in der Eifel eine Zukunft haben – es sei denn, die Kinder wollen Bauern oder Bäuerinnen werden und täglich die Ziegen melken.
- Auch die Mutter hat hier keine vernünftige Chance, angemessen Geld zu verdienen oder sich fortzubilden, das ist einfach verschwendete Lebenszeit.
Direkt nach dem Mittagessen habe ich mich wieder mit Recherchieren und Veröffentlichen von Beiträgen auf einer meiner Webseiten gequält.
- Heute Nacht habe ich mir vorgenommen, mindestens vier oder fünf neue Beiträge zu veröffentlichen, denn ich will später durch Werbung meine Rente verbessern.
- Es kann nicht sein, dass ich für 40 Jahre Arbeit zu wenig Geld auf dem Konto sehe.
Und trotzdem, egal was ich tue, die Kinder und ihre Mutter spuken mir ständig im Kopf herum.
- Meine Liebe zu ihnen ist tief, und ich habe die feste Zuversicht, dass wir gemeinsam eine bessere Zukunft schaffen werden.
- Doch irgendwann geht auch der Nachmittag vorbei und es kommt zum Abendessen – wenn man das überhaupt so nennen darf.
Es gab wie immer genau das, was ich mir gewünscht habe:
- Einen Becher gut gekühlte Fruchtbuttermilch mit Aprikosengeschmack.
- Was der nächste Morgen bringt, weiß ich natürlich nicht, aber jetzt schon weiß ich, dass das tägliche Konzert in der Küche mit Töpfen, Tellern und natürlich Messer und Gabel wieder losgeht.
Vielleicht passiert ja auch dieses Mal das Unerwartete:
- Dass einer der Köche mit der Birne gegen die Türkante läuft und endlich begreift, was sie mir jeden Morgen antun.
Besonders freue ich mich auf den kommenden Montag, denn da stehen wichtige Telefonate an:
- Mit der Krankenkasse, der Rentenkasse, der Pflegekasse und natürlich dem zuständigen Amt für die Aufstockung meiner Rente.
- Ich setze große Hoffnung in diese Gespräche, denn sie sind ein entscheidender Schritt hin zu einer besseren Zukunft in Düsseldorf.
- Ich habe mir fest vorgenommen, mich endlich richtig um die Kinder und ihre Mutter zu kümmern, denn sie haben es nach allem, was ich gehört habe, mehr als verdient.
Und ich sage es gerne und wiederhole es:
- Ich habe mich unsterblich in die Mutter verliebt.
Viel Glück bei allem