Man mag es kaum glauben, aber auch dieser Morgen startet wieder einmal mit AC/DC, so laut dröhnt es durch die Küche, dass man meinen könnte, ein Live-Konzert findet statt.
- Und wie üblich hat man mich auch diesmal beim Frühstück vergessen – daran ist die Küche jedoch nicht schuld, das liegt schlicht und einfach an der Unterbesetzung des Pflegepersonals.
Kurz vor zehn Uhr erreichte mich dann immerhin eine Tasse mit heißem Kaffee, schwarz wie die Nacht.
- Dazu gab es eine Schnitte frisches Weißbrot, die ich mit einer wirklich guten Margarine bestrichen habe.
- Eine Hälfte belegte ich zusätzlich mit gut gekühlter Erdbeermarmelade und überdeckte sie mit einer Scheibe Gouda, die andere Hälfte habe ich mit Kochschinken und einer Schicht Löwensenf verfeinert.
Eigentlich heißt es, man soll direkt nach dem Frühstück seine Partnerin ärgern, da ich aber Single bin, fällt das flach – dafür habe ich zum Glück Facebook-Freundinnen und -Freunde, die ich ein bisschen nerven kann.
- Außerdem habe ich mich mit meiner besten und langjährigen Freundin Petra unterhalten, und das tat wie immer sehr gut.
Doch irgendwann ist Mittagszeit, und wie an jedem Tag macht die Küche hier wirklich einen großartigen Job.
- Es begann mit einer heißen, cremigen Suppe, verfeinert mit frischen Kräutern und feinen Pilzen.
- Das eigentliche Mittagessen war dann weniger etwas für jemanden wie mich, der seit Ende Februar 2020 fast alle Zähne verloren hat.
- Es gab einen knackigen Salat aus Käse, Schinken und Kräutern – für viele sicher ein Genuss, für mich eher eine Herausforderung.
- Dazu gab es nämlich ein frisches Brötchen, kross gebacken und mit Cheddar überbacken, was natürlich nicht gerade leicht zu kauen war.
- Als Dessert gab es schließlich eine gut gekühlte Banane – für mich eher schlichtes Obst als Obst.
Nach dem Mittagessen sollte eigentlich die Pflege stattfinden, doch wie so oft fiel sie wieder einmal aus.
- Also habe ich die Zeit genutzt, um für eine meiner Webseiten zu recherchieren und einen neuen Beitrag zu veröffentlichen.
- Auch mit Petra habe ich erneut geplaudert, und wir hatten unseren Spaß – und das ist Balsam für die Seele.
Doch auch der Abend ließ nicht lange auf sich warten, und so stand wieder Abendessen auf dem Plan.
Zwei Scheiben frisches Weißbrot, mit Margarine bestrichen, die eine belegt mit Erdbeermarmelade und zwei Scheiben Gouda, die andere mit aromatischer Salami und Löwensenf verfeinert.
- Dazu eine gut gekühlte Dose Buttermilch mit Aprikosengeschmack.
- Den Knaller des Abends lieferte dann der Pfleger, als er meinte, es gäbe noch „Reismilch mit Vanillegeschmack“, obwohl er eigentlich Milchreis meinte.
- Petra und ich konnten uns köstlich darüber amüsieren.
Dem jungen Mann muss man das aber nachsehen, schließlich bringe ich ihm nebenbei ein wenig Deutsch bei.
- Er ist erst seit einigen Monaten hier und kommt aus der Türkei, und ich habe den aller größten Respekt davor, wenn Menschen den Schritt wagen, nach Deutschland auszuwandern, hier bleiben und die Sprache lernen.
Ich erinnere mich gut daran, wie es war, bevor ich nach Spanien ging – ich habe drei Jahre im internationalen Fernverkehr gearbeitet, bevor ich den Entschluss fasste, nach Katalonien auszuwandern.
- Dort war es ebenso wichtig, sich mit den Einheimischen, aber eben auch mit den Behörden unterhalten zu können.
Was der nächste Tag bringt, weiß niemand – und ich schon gar nicht, schließlich fehlt mir immer noch die Glaskugel.
- Sicher ist nur, dass ich Ende nächster Woche wieder einmal das Vergnügen haben werde, mit dem Betreuungsgericht in Düren zu telefonieren.
- Vergnügen ist dabei fast schon Ironie, denn die Bearbeitung dort dauert ewig, aber irgendwann muss es ja weitergehen.
Was mich in der Zwischenzeit jedoch immer noch belastet, ist die Dreistigkeit der Firma Schuch GmbH mit diesen haltlosen Vorwürfen, ich hätte eine junge Pflegerin sexuell belästigt.
- Zum Glück gibt es Zeugen, die bestätigen können, dass ich so etwas niemals getan habe.
Deshalb kann ich es nur immer wieder betonen:
- Wenn ihr Mutter oder Vater in ein Pflege- oder Altenheim geben müsst, sucht euch bitte eine vernünftige Einrichtung – aber nicht die Schuch GmbH in Nideggen in der Eifel.
Denn dort geht es nicht um die Menschen, sondern einzig um Geld, Geld und nochmals Geld.
Ja, über den Reismilch musste ich grad wieder lachen.
Nein, sollte man eigentlich nicht, aber der Pfleger hat es mit Humor genommen. Wer Jaky seinen Humor nicht mag, hat die Zeit verpennt.
Er ist und bleibt ein freundlicher, lehrhafter und hilfsbereiter Mensch.
So kenne ich ihn seit über 43 Jahre.
Ich liebe es mit ihm zu diskutieren. Nein, gestritten haben wir uns noch nie. Weil wir uns gegenseitigen Respekt zollen.