Sonntag, 03.08.2025

Ein Tag voller Kontraste

  • Es war wieder einer dieser Tage, die mit einer Mischung aus Wut und Dankbarkeit beginnen – ein typischer Sonntag in diesem absurden Mikrokosmos, der sich Einrichtung nennt.

Punkt 6:15 Uhr, wie im Takt der Hölle, geht der Radau los.

  • Türen knallen, Leute schreien, es wird gerumpelt, getrampelt und gestöhnt, als sei das hier kein Wohnbereich, sondern ein Boxring mit Nebenbühne.
  • Jeden verdammten Tag das gleiche Spiel, und ich frage mich, wie lange ich das noch ertragen soll.
  • (Das ändert sich aber demnächst!)
  • Der Schlaf wird einem geraubt, die Nerven bis aufs Äußerste gereizt – und das alles in einem Umfeld, in dem sich angeblich um Ruhe und Ordnung bemüht wird.
  • “Ich kann gar nicht oft genug sagen, wie sehr mich das ankotzt!”
  • Und dennoch – es gibt sie, die kleinen Inseln der Normalität.

Und manchmal, ganz selten, werden sie sogar zu echten Highlights.

  • Heute war das wieder die Küche.

Was da täglich auf den Teller gezaubert wird, ist nicht einfach irgendein Kantinenfraß – es ist ehrliches, durchdachtes und vor allem liebevoll zubereitetes Essen.

  • “Und dafür zolle ich den Menschen dort meinen tiefsten Respekt!”

Das Frühstück heute war wieder ein Paradebeispiel für Genuss trotz Lärm.

  • Zwei frische halbe Brötchen, das eine mit Butter, gekühltem gekochtem Schinken und – wie immer – dem unverzichtbaren Löwensenf.
  • Das zweite mit Butter, süßer Kirschmarmelade und zusätzlich: Kräuterkäse.
  • Diese Mischung aus Süße und Würze war einfach genial.
  • Dazu ein heiß gekochtes Ei – so heiß, dass ich mir wieder die Finger verbrannt habe, aber das gehört wohl inzwischen zum Sonntag dazu.

  • Und natürlich eine Tasse starker schwarzer Kaffee – der rettet nicht nur den Morgen, sondern vermutlich auch mein Nervenkostüm.
  • Nach dem Frühstück kam das Pflegepersonal zu mir.

Und ich muss sagen:

  • Ich bin tief beeindruckt.
  • Da steht plötzlich ein Ehepaar vor mir – beide neu hier, beide in der Pflege tätig.
  • Und beide wirken von Anfang an wie eine echte Bereicherung.

In einer Zeit, in der kaum noch jemand diesen anstrengenden Beruf ergreifen will, entscheiden sich zwei Menschen bewusst dafür, nicht nur zu helfen, sondern sich zu kümmern.

  • Sie unterhielten sich in ihrer Muttersprache, ich verstand kein Wort, aber ihre Körpersprache, ihr Umgang miteinander, ihr Auftreten – das alles war von so viel Ruhe, Respekt und Hingabe geprägt, dass ich einfach nur dankbar war.
  • Ich habe mich damals gegen die Pflege entschieden und bin Rettungssanitäter geworden.
  • Und ich weiß, was für eine enorme Kraft es braucht, diesen täglichen Dienst am Menschen zu leisten.
  • Für dieses Ehepaar empfinde ich aufrichtig Bewunderung.
  • Der Tag ging weiter mit Arbeit – ich habe recherchiert, geschrieben und veröffentlicht.

Thema heute:

Dann das Mittagessen:

  • Putenbrust in scharfer Paprikasoße, auf den Punkt gegarter Reis, als Beilage weiße Bohnen mit Möhrchen – von letzterem habe ich nur probiert, aus Rücksicht auf meine Magen-OP im November 2024.

  • Als Nachtisch ein einfacher, gut gekühlter Erdbeerjoghurt – schlicht, aber genau richtig.

Ich konnte am Nachmittag sogar zwei Stunden schlafen – das ist hier fast ein kleines Wunder.

  • Und nach dem Aufwachen ging es direkt weiter mit Recherchen und Webseitenarbeit.

Am Abend dann wieder ein stimmiges Essen:

  • Zwei Scheiben frisches Weißbrot, die eine mit Margarine und gekochten Schinken, die andere mit Margarine, Erdbeermarmelade und einer Scheibe gut gekühltem Holländer Käse.
  • Einfach, aber genau mein Ding.

Was morgen kommt?

  • Ich weiß es nicht.
  • Nur eins ist sicher:
  • Der Lärm wird wieder pünktlich um 6:15 Uhr losgehen.

Und ich werde mir die Pflegeleitung schnappen – denn mein 13 Jahre alter Laptop geht langsam aber sicher in den Ruhestand.

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Ein Kommentar

  1. So gut das Essen auch ist, ersetzt es aber nicht die Ruhe, die ein Mensch braucht.
    Was sind 2 Stunden.
    JederMensch braucht mhr Ruhe, um bei Kräften und guter Laune zu sein !!!
    Respekt und Rücksicht, ist in der Küche ein Fremdwort.

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