Samstag, 19.07.2025

Ein Tag zwischen Wahnsinn und Wärme

  • Der Morgen begann – wie könnte es anders sein – mit lautem Krach und Gezeter.
  • Es ist inzwischen eine traurige Routine geworden, dass der neue Tag hier im Irrenhaus nicht mit einem freundlichen „Guten Morgen“ beginnt, sondern mit Türenknallen, aggressivem Geschrei und schlechter Laune in der Küche.
  • Geschenkt – das überrascht mich längst nicht mehr.
  • Also direkt zum Wesentlichen.

Um neun Uhr gab es Frühstück, das wie immer mit einem dampfenden Becher schwarzen Kaffee eingeläutet wurde.

  • Ohne ihn geht’s nicht, das ist mein stiller Protest gegen all das Chaos um mich herum.

  • Das Frühstück selbst begann mit einer halben Scheibe Weißbrot, schlicht bestrichen mit Margarine und belegt mit zwei Scheiben Käse.
  • Die zweite Hälfte – meine kleine Version von Luxus – war mit gut gekühltem, gekochtem Schinken belegt, dazu ein Klecks Löwensenf.
  • Ja, das war lecker.
  • Auch wenn das Foto dazu etwas unscharf geraten ist – man erkennt, worauf es ankommt.

Nach dem Frühstück kam das gewohnte Ritual:

  • Recherchieren, Video schneiden, komprimieren, hochladen.

Doch etwas ließ mich heute wieder nicht los – letzte Nacht habe ich meinem Schatz eine Nachricht geschickt, die deutlich heißer war als üblich.

  • Kein Kitsch, kein Emoji-Wahn – sondern ehrlich, direkt, ein bisschen verrucht.
  • Grrrr …..
  • Ich hätte zu gerne gesehen, wie sie reagiert hat.

Dann kam das Mittagessen.

  • Keine Suppe heute – nein, es gab Reis, bedeckt mit Zigeunersoße (ja, ich sage das weiterhin so und nix mit Paprika bla bla bla weil es diese Vollpfosten der Regierung das so wollen) und dazu eine selbstgemachte Frühlingsrolle, knusprig, würzig, einfach nur fantastisch.

  • Zum Nachtisch – auch wenn das Bild erneut leicht verschwommen ist – ein Becher gut gekühlter Himbeerjoghurt.

Und danach:

  • Die Pflege.
  • Sauber, korrekt, halbwegs freundlich.
  • Aber auch wieder nicht mehr als das.
  • Es fehlt eben das Besondere, das Warme, das Einfühlsame.
  • Kein Mensch hat mich so gepflegt wie mein Schatz.

Doch ich liebe sie nicht, weil sie mich so gut pflegt – ich liebe sie, weil sie in allem, was sie tut, Stärke, Sanftheit und diese atemberaubende Weiblichkeit ausstrahlt.

  • Ihre Nähe, ihr Blick, ihr Lächeln – das ist es, was mir den Atem raubt.
  • Und ja, manchmal spielt auch ein leiser, heißer Gedanke mit, wenn ich an sie denke.

Nach der Pflege ging’s direkt weiter mit dem Tagesgeschäft – Beitrag für die Düsseldorfer Seite, wie immer sorgfältig recherchiert und veröffentlicht.

  • Zwischendurch habe ich Freunde auf Facebook ein wenig geärgert, auch auf WhatsApp den ein oder anderen neckischen Kommentar hinterlassen.

Und dann – wie jeden Tag in den letzten Wochen – wandern meine Gedanken zu den Kindern.

  • Diese Kinder …… sie bedeuten mir mehr, als Worte ausdrücken können.
  • Ihre Energie, ihre Fragen, ihr Lachen – das alles gibt mir Hoffnung, Zuversicht und einen Grund, jeden Morgen wieder aufzustehen.
  • Für sie will ich da sein, jetzt und in Zukunft.

Und ganz besonders fehlen mir meine Zwillinge, die mit Doris in Miami (Florida) leben.

Aber wenn es Abend wird, holt mich der Irrsinn wieder ein!

  • Ich muss klingeln, weil man mich sonst mit dem Abendessen schlicht vergisst.
  • Wie oft ist das schon passiert!
  • Wie oft lag ich hier, wartend, hungrig, ignoriert – als wäre ich Luft.
  • Es macht mich wütend.
  • Diese Gleichgültigkeit, dieses ständige Übersehen werden, als ob ich keine Rolle spiele.

Heute gab es dann wenigstens einen gut gekühlten Becher Frucht Buttermilch mit Aprikosengeschmack – kleines Trostpflaster nach großem Frust.

Was bringt der morgige Tag ?

  • Ich weiß es nicht.

Sicher ist nur:

  • Wieder wird der Morgen von Lärm zerrissen.
  • Wieder wird man versuchen, mich zu vergessen.

Wieder werde ich lachen, schimpfen, schreiben – und in Gedanken bei den Kindern sein.

  • Bei ihr sein.
  • Bei der Frau, die für mich mehr bedeutet, als sie vielleicht je begreifen wird.
  • Mit ihr will ich raus.
  • Raus aus diesem System, raus aus dem Lärm – und rein in ein Leben, das uns gehört.

Nur uns.

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Ein Kommentar

  1. Ich bin mal gespannt, ob Du morgen einen Erfolg verbuchen kannst.
    Damit Du wieder auf die Beine kommst.
    Was ich Dir sehr wünsche.

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