Wer aufmerksam mein Tagebuch verfolgt, der weiß ganz genau, was jetzt kommt:
- Diese verdammte Küche morgens mit dem Krach, mit der Randale, dass man wirklich nicht einmal sein eigenes Wort versteht!
- Es fühlt sich hier manchmal an wie bei einem Live-Konzert der Rockgruppe AC / DC – und ja, ich kenne den Gitarristen Angus sogar persönlich.
- Als Berufsmusiker weiß ich diese Musik zu schätzen, aber morgens früh beim Frühstück ist das einfach nur Frust und Wut pur!
- Dieses laute Getöse, das Gepolter und Geschirrgeklapper – man fühlt sich komplett überfahren, und das jedes einzelne verdammte Mal.
- Der Frust sitzt tief, und ehrlich gesagt, könnte ich manchmal ausflippen.
- Aber zum Glück hat das alles demnächst ein Ende.
Ich freue mich so sehr auf den Moment, wenn es heißt:
- “Sachen packen, und Düsseldorf, ich komme!”
Doch zumindest ist heute mal für einen Sonntag das Frühstück wieder spitzenmäßig!
- Es gab eine Tasse schwarzen Kaffee, richtig heiß – so heiß, dass ich mir als Trottel sogar die Finger verbrannt habe!
- Und wer jetzt denkt, das wäre schon alles gewesen, den muss ich enttäuschen.
- Wie jeden Sonntag gab es selbstverständlich auch ein Ei.
- Und es war auch dermaßen heiß, dass ich mir erneut die Pfoten verbrannt habe.
Aber das Frühstück an sich war wirklich erster Klasse:
- Frische Brötchen, ein halbes mit guter Butter und gut gekühlter Leberwurst, das andere halbe mit Butter und zwei verschiedenen, ebenfalls gut gekühltem Käsesorten – einmal Tilsiter, einmal eine Scheibe Holländer.
- Das Ei war gut gekocht, denn aus hygienischen Gründen darf man hier kein flüssiges Eiweiß haben, aber trotzdem war es wirklich fantastisch, mit etwas Salz, Pfeffer – und wer mich kennt, der weiß, dass der Maggi nicht fehlen darf! Einfach zum Niederknien.
Ich ziehe meinen Hut vor der Küche hier, denn trotz allem Krach hat sie immer wieder top gearbeitet.
- Das Essen ist durchweg erstklassig, liebevoll zubereitet und immer frisch.
- “Diese Küche hat meinen Respekt – trotz der morgendlichen Randale!”
Wie jeden Tag nach dem Frühstück hieß es für mich:
- Recherchieren und Beiträge veröffentlichen auf einer meiner Webseiten.
- Ich versuche es immer wieder, nicht an die Kinder und ihre tolle Mutter zu denken.
- Doch das gelingt nicht, denn wer liebt, der kann solche Gedanken nicht einfach abstellen.
- Die Liebe zu den Kindern und zu ihrer Mutter begleitet mich ununterbrochen.
Diese Mutter halte ich für eine unglaublich gute Mutter und eine sehr kompetente Pflegerin!
- Ich werde auf jeden Fall versuchen, sie mit nach Düsseldorf zu nehmen und dort in das Haus Brina zu integrieren.
- Denn hier in der Eifel haben die Kinder weder eine schulische noch eine berufliche Zukunft, und auch die Mutter hat kaum Chancen, als Pflegekraft das zu verdienen, was sie eigentlich verdient hätte.
Es ist mein großer Wunsch, sie in Düsseldorf zu unterstützen und ihr eine vernünftige zusätzliche Ausbildung zur Pflegefachkraft zu ermöglichen.
- “Ich bin fest entschlossen, sie zu überzeugen, diesen Schritt mit den Kindern zu gehen!”
Der Vormittag vergeht, auch wenn es schwerfällt!
- Seit über fünf Jahren halte ich mich mit Selbstkritik und Humor auf dem Laufenden, denn ohne diese Einstellung wäre die Krankheit kaum auszuhalten.
Zum Mittag gab es eine leckere Suppe – natürlich habe ich mir auch hier wieder die Pfoten verbrannt, wie Oma sagen würde:
- „Wer nicht hören will, muss fühlen.“
Die Suppe war fantastisch:
- Knochen und Gemüse angebraten, mit feinen kleinen Zwiebelchen, mehreren kleinen Stücken Eierstich und nicht zu vergessen die Markklößchen.
- Gewürzt habe ich sie mit Pfeffer und etwas Maggi – so gut, dass selbst der beste Chefkoch nichts zu kritisieren gehabt hätte.
Das Hauptgericht war einfach göttlich:
- Gut gegarter Brokkoli mit Sauce Hollandaise, vier Kartoffelkroketten, und das absolute Highlight – ein Stück Rindfleisch, außen kross gebraten, innen saftig, so wie es sich gehört.
- Die Soße war selbst gemacht, indem Knochen und verschiedene Wurzelgemüse angebraten wurden.
So zieht man eine dunkle Soße – ein kleiner Tipp für den Leser:
- Durch das Anbraten von Knochen und Wurzelgemüse entsteht eine kräftige Brühe, die man mit weiteren Zutaten wie Lorbeerblatt, Pfefferkörnern, Sellerie, Karotten und Zwiebeln verfeinert.
- Obwohl das Mittagessen fantastisch war, habe ich die Kartoffelkroketten nicht probiert, denn das wäre für meinen Magen zu viel gewesen.
- So gut die Küche hier auch ist, ich freue mich dennoch auf meine eigene Küche in Düsseldorf, auf die Diät, die ich dringend brauche, um wieder richtig fit zu werden.
Zwischen Hauptmahlzeit und Dessert schweifen meine Gedanken ab – ich denke an die Kinder und der Mutter, die gerade bei Verwandten in Rostock zu Besuch sind, und bete, dass ihnen nichts passiert.
Das Dessert war zwar ein Fertigprodukt, aber trotzdem lecker:
- Ein Becher gut gekühlter Vanillepudding mit Sahne.
- Während ich hier das Tagebuch schreibe, höre ich deutsche Musik auf Radio Paloma – irgendwo muss ich ja abgelenkt werden.
Nach dem Mittag folgte die Pflege, und obwohl sie gut war, fehlt mir mein Schatz – niemand macht das so top wie sie.
- Nach der Pflege konnte ich es tatsächlich schaffen, knapp 30 Minuten die Augen zu schließen.
Danach ging es wieder ans Recherchieren und Veröffentlichen von Beiträgen:
Irgendwann ist auch der Nachmittag vorbei, und an der Uhrzeit sieht man, dass man mich schon wieder vergessen hat – und das ist einfach nur zum Kotzen!
- Statt der üblichen Fruchtbuttermilch gab es wenigstens einen gut gekühlten und aromatischen Nudelsalat – natürlich auch Fertigprodukt, aber wirklich lecker.
- Dazu zwei gut gekühlte Bananen von meinem Lieblings-Discounter Lidl, auf den ich mich freue, wenn ich bald wieder selbst einkaufen kann.
- Die Bananen habe ich mir für später aufgehoben.
- Zusätzlich gab es eine gut gekühlte, saftige Pfirsich, die ich erst kurz nach Mitternacht gegessen habe, und eine heiße Tasse Cappuccino – auch daran sieht man, wie spät ich dieses Tagebuch fertigstelle.
Was der nächste Morgen bringt, weiß ich natürlich nicht.
- Fakt ist, dass wieder die Randale und das übliche lautstarke Konzert aus der Küche losgehen wird.
Dieses Mal wieder mit irgendetwas:
- Frühstück, Mittagessen, Abendessen oder Pflege – ich habe einfach keine Ahnung.
Das Einzige Positive:
- Am Montag stehen wichtige Telefonate an.
- Die Krankenkasse, weil ich die Verordnung eingereicht habe und die KKH Hannover die Transportkosten für die Verlegung von Nideggen in der Eifel zum Pflegeheim Brina in Düsseldorf übernehmen muss.
- Außerdem muss ich mit der Pflegekasse telefonieren, damit in Düsseldorf wieder das komplette Paket mit Hausärztin oder Hausarzt und Pflege übernommen wird.
- Jeder, der mich kennt, weiß, dass ich sämtliche Paragraphen aus der Tasche ziehen werde, damit man gar nicht drumherum kommt, das zu bezahlen.
Eine der größten bürokratischen Hürden ist meine Rente:
- Da ich leider Gottes alles Geld in die Familie gesteckt habe und bisher kaum in die Rentenkasse eingezahlt habe, muss meine Rente aufgestockt werden.
Die Vorfreude auf Düsseldorf kann sich niemand vorstellen, der den Wahnsinn dieser fünf Jahre mit Krankheit miterlebt hat.
Hoffentlich werden Deine Pläne nicht durchkreuzt…