Dienstag, 22.07.2025

Für die Welt draußen war es ein Tag wie jeder andere – ein Dienstag eben.

  • Aber für mich war es mehr. Viel mehr.

Denn heute kam sie endlich:

  • Eine Reaktion.
  • Eine leise, kleine, fast schüchterne Geste – aber sie kam.
  • Und sie kam von ihr.
  • Von der Frau, die mir den Atem raubt, wenn ich an sie denke.

Von der Mutter, die mich durch ihre Stärke, Fürsorge und Ehrlichkeit jeden Tag aufs Neue fasziniert.

  • Und so still dieses Zeichen auch war – für mich war es laut genug.
  • Laut genug, um wieder an etwas zu glauben.
  • An uns.
  • An die Zukunft.
  • An den verdammt kostbaren Moment, in dem Liebe sich nicht versteckt, sondern zeigt.
  • Und dieser Moment hat mich getragen.
  • Trotz allem.

Denn dieser Tag hatte es in sich!

  • Er begann, wie er nicht hätte beginnen dürfen – mit der täglichen Lärmhölle aus der Küche.
  • Ich kann’s nicht mehr schönreden.

Der Zustand hier ist eine Zumutung!

  • Ab spätestens 5:30 Uhr geht’s los mit Knallen, Brüllen, Geschirrgeklapper und einer Rücksichtslosigkeit, die einem das Gefühl gibt, man wäre ein Gegenstand und kein Mensch.
  • Und das Tag für Tag.
  • Es ist eine Demütigung.
  • Eine systematische.
  • Und ja – ich bin wütend.
  • Ich bin erschöpft.

Ich bin bis an die Schmerzgrenze gereizt!

  • Aber ich bin nicht hilflos.
  • Ich habe klare Pläne, und ich werde diesen Zustand nicht länger ertragen.
  • So viel steht fest.
  • Und trotzdem, man muss fair bleiben:
  • Das, was hier auf den Teller kommt, ist oft mit Sorgfalt gemacht.

Das Frühstück heute – wirklich solide.

  • Schwarzer Kaffee, heiß, kräftig und ehrlich.

  • Weißbrot vom örtlichen Bäcker, belegt mit gekühltem Kochschinken und Löwensenf, daneben eine Scheibe mit Gouda, Pfefferrand-Salami und – natürlich – auch hier: Löwensenf.
  • Einfach, aber gut.
  • Eine wohltuende Konstante inmitten all der täglichen Unruhe.

Was dann folgte, war ein Gespräch, das mich innerlich zerrissen hat:

  • Frau Dr. Ruhland.
  • Ich habe offen und ehrlich mit ihr gesprochen.

Über meine Situation!

  • Über fünf Jahre im Pflegebett.
  • Über Schmerzen, Isolation, das zermürbende Gefühl, auf ein Minimum reduziert worden zu sein.

Und ich habe deutlich gesagt, worum es geht:

  • Ich brauche dringend eine Verlegung.
  • Aus gesundheitlichen, physiotherapeutischen und psychologischen Gründen.
  • Ich will – ich muss – raus aus diesem Haus.
  • Ich möchte ins Haus Brina nach Düsseldorf.
  • Dort kann ich wieder atmen.

Dort kann ich anfangen, mich zurück ins Leben zu kämpfen!

  • Dort hätte ich eine Chance auf Würde.
  • Und in der Nähe meiner Geburtsstadt Düsseldorf!
  • Auf echte Begegnung, vielleicht sogar auf ein Zuhause.
  • Aber was bekam ich?
  • Verwirrung. Ausflüchte.
  • Missverständnisse.

Und dann, am Abend, die bittere Pille:

  • Ein Mitarbeiter berichtet mir, Frau Dr. Ruhland hat angeblich eine Verordnung geschrieben – aber für hier?
  • Für dieses Haus!
  • Ich konnte es nicht fassen.

Habe ich mich nicht klar genug ausgedrückt?

  • War all das Reden umsonst?
  • Ich war fassungslos – und ja, ich war wütend.
  • So wütend, dass mir die Worte fehlten.
  • Ich habe ihr noch am selben Abend geschrieben.

Klipp und klar!

  • Ich nehme von diesem Haus Schuch nichts mehr.
  • Keine Leistungen, keine Therapien.
  • Denn ich habe Strafanzeigen gestellt, und ich bleibe meiner Linie treu.
  • Ich bin nicht der Typ, der klagt und dann kuscht.
  • Ich ziehe das durch – auch wenn es wehtut.

Das Mittagessen – ein seltener Lichtblick!

  • Eine dampfende Tasse heißer Suppe.

Gefolgt von einer genialen Rinderbratwurst. Saftig, würzig, auf den Punkt.

  • Dazu cremiges Püree Gemüse und Kartoffelstampf mit Paprikasoße und Speckwürfeln.
  • Es war kein Sternemenü, aber es war echt.
  • Es war mit Herz gemacht.
  • Und ja – Löwensenf war wieder dabei.

Am Abend gab es wie gewohnt meine Erdbeer-Frucht Buttermilch und einen Cappuccino.

 

  • Mein stilles Ritual.
  • Mein Halt.

Und während ich da lag, habe ich entschieden:

  • Einer ganz bestimmten Person schreibe ich ab jetzt erst einmal nur noch Guten Morgen und Gute Nacht.
  • Kein Drumherum.
  • Keine Herzchen.
  • Keine Flammen.

Weil ich weiß, dass sie mich testet!

  • Und das darf sie.
  • Ich bleibe ruhig.
  • Ich bleibe standhaft.
  • Ich bleibe da.

Und was kommt morgen?

  • Wahrscheinlich wieder Lärm.
  • Wieder Ignoranz.

Aber auch:

  • Hoffnung.
  • Denn heute kam sie – diese kleine, leise Reaktion.
  • Und sie hat alles verändert.
  • Vielleicht ist das der Anfang von etwas, das endlich wieder Leben bedeutet.
  • Echtes Leben.
  • In Düsseldorf.
  • Im Haus Brina.
  • In Liebe.
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