Irgendetwas stimmt hier im Hause Schuch nicht.
- Es ist in den letzten zwei Tagen auf eine merkwürdige Weise extrem ruhig geworden.
- Fast zu ruhig.
- Da kann man auch direkt mit dem besten Moment des Tages beginnen:
Das Frühstück.
- Wie jeden Morgen gab es eine heiße, leckere Tasse Kaffee – genau so, wie ich es liebe.
- Das Frühstück selbst bestand aus einer halben Schnitte Weißbrot, bestrichen mit guter Butter und belegt mit angenehm gekühlter Teewurst.
- Dazu eine weitere halbe Schnitte Weißbrot, wieder mit guter Butter, diesmal aber mit zwei frischen, kühlen Scheiben Holländer Käse.
- Als kleines Extra gab es ein Päckchen mageren Quark und dazu eine perfekt gekühlte Erdbeermarmelade.
Was mich stutzig macht:
- Zum zweiten Mal hintereinander gab es einen Becher gut gekühlte Fruchtbuttermilch mit Aprikosengeschmack.
- Irgendwas läuft hier anders als sonst, das fällt sogar beim Frühstück auf.
Der Vormittag verging wie so oft mit Recherchen und dem Veröffentlichen von Beiträgen auf einer meiner Webseiten.
- Dabei muss ich immer wieder an die Kinder einer bestimmten Person denken – und an sie selbst.
- Merkwürdig, wie sehr sich solche Gedanken einschleichen.
- Hätte mir das vor einiger Zeit jemand gesagt, ich hätte ihn ausgelacht.
- Ich konnte mir nach meinen beiden gescheiterten Ehen überhaupt nicht mehr vorstellen, mich noch einmal auf eine Beziehung einzulassen.
- Beide Male lag es am Fremdgehen der Ex-Frauen.
Und die letzte Beziehung war ein Desaster:
- Sie brach mir damals in Madrid vor Eifersucht das Nasenbein, obwohl es definitiv keinen Grund gegeben hat!
- Einer der Gründe, warum ich in den letzten 26 Jahren von Frauen Abstand gehalten habe – obwohl ich durchaus hätte können, wenn ich gewollt hätte.
- Doch auch dieser Vormittag ging zu Ende.
Es folgte das Mittagessen – meine Leibspeise:
- Frische Pommes mit einer wirklich guten Bratwurst, dazu Curry-Ketchup und Mayonnaise.
- Viel braucht es nicht zum Glücklichsein, aber das reicht schon.
- Dazu eine kleine Schale mit herrlich gekühlten, knackigen, gemischten Salat.
Wie ich schon mal sagte:
- Solche kleinen Freuden können mich tatsächlich aus der Reserve locken.
Nach dem Mittagessen kam leider eine Pflegerin – und dazu eine ziemlich nervige Pflegerin dazu!
- Nicht die, die ich am liebsten gehabt hätte.
- Der Nachmittag verlief wie der Vormittag – geprägt von Recherchen und dem Veröffentlichen von Beiträgen, diesmal vor allem mit Fokus auf Düsseldorf und Umgebung.
- Die Eingeweihten wissen natürlich, warum dieser Schwerpunkt gerade so wichtig ist.
- Doch ganz bei der Sache war ich wieder nicht, mein Kopf war ständig woanders.
- Zum Glück ging auch dieser Nachmittag irgendwann vorbei.
Kurz vor 18 Uhr gab es wie jeden Abend die gut gekühlte Fruchtbuttermilch – wieder Aprikosengeschmack.
Aber dieser Gedanke lässt mich einfach nicht los:
- Wie geht es den Kindern dieser einen Frau?
- Selbst wenn ich nicht alle kennenlernen durfte – die, die ich gesehen habe, haben so viel von ihrer Mama.
- Nicht vom Aussehen her, sondern vom Charakter.
Auch wenn ich ihr eigentlich nicht mehr schreiben wollte, kann ich es mir doch nicht verkneifen.
- Wenn man eine Frau so sehr schätzt und so viel Respekt vor ihr hat, dann geht das einfach nicht anders.
- Und doch geht der Tag weiter.
Mal sehen, wer mich morgen früh aus der Küche wieder nervt oder welcher Trottel unter meinem Fenster lauthals von seinen Bettgeschichten erzählt.
- Oder wann der Krach in der Küche wieder losgeht.
Und dann ist da die Frage:
- Kommt das Frühstück morgen wieder pünktlich oder erst gegen Mittag, so wie es hier in den letzten Wochen schon öfter passiert ist?
- (Sorry Herr Diener, wir haben Sie vergessen…, denn das wäre jemand anderem auf keinen Fall Passiert)
- Ich bete zu Gott, dass dieser Spuk bald vorbei ist.
Ich bin fest entschlossen, mir eine andere Pflegeeinrichtung zu suchen – eine, in der man noch wie ein Mensch behandelt wird.
- Nicht wie hier von einem Betreiber, der offenbar in der Baumschule groß geworden ist.
- Ich habe mal gelernt, dass man in einem Anschreiben grundsätzlich zuerst die Frauen nennt.
Aber dieser Schussel weiß es natürlich besser.
- So sind sie eben, diese Bauerntrampel: keine Ahnung von nichts, plötzlich Geld in der Tasche und dann einen auf dicke Hose machen.
Da gibt es nichts hinzu zufügen.