“Frühstart in der Küche”
- Wie jeden Morgen fängt die Küche sehr früh an zu arbeiten, und da brauchen wir über Krach und Randale nicht mehr diskutieren!
Das ist einer der Gründe, warum ich froh bin, wenn ich demnächst hier weg bin, auch wenn das noch einige Wochen dauern kann.
- Trotzdem macht die Küche immer wieder einen richtig geilen Job, was die Kulinarik anbelangt.
“Frühstücksrituale”

- Wie jeden Morgen gab es eine Tasse mit heißem schwarzen Kaffee.

- Dazu zwei halbe frische Brötchen, die ich mit guter Butter geschmiert habe.
- Ein halbes Brötchen habe ich mit Kräuterschmierkäse gestrichen, eine Scheibe gut gekühltes Kassler darauf gelegt, mit Löwensenf verfeinert und zusätzlich mit Tabasco beträufelt.
- Das zweite halbe Brötchen habe ich mit gut gekühlter Erdbeermarmelade bestrichen und mit einer Scheibe Gouda belegt.
Wer meint, der Tag fängt ohne Sorgen an, kennt unsere Küche nicht, denn wieder einmal wurde der Teller mit dem Frühstück in Plastikfolie eingewickelt.

- Ich frage mich immer wieder, warum man alles in Plastikfolie eingepackt und dann noch die Plastikhaube drüber setzt – daran erkennt man doch den Schwachsinn hier im Haus.
Das mit dem Mikroplastik kapieren diese Deppen eh nicht mehr!
- Die auf dem Frühstücksteller vorhandene Scheibe Weißbrot sowie die zwei Scheiben Salami habe ich aus Diät-Gründen natürlich nicht gegessen.
“Vormittag – Recherchen und Kontakte”
- Unmittelbar nach dem Frühstück habe ich einen Beitrag recherchiert und veröffentlicht, mit meiner besten Freundin Petra geplaudert und bin immer noch fasziniert über eine neue Bekanntschaft – jung und hübsch.
- Zwischendurch habe ich noch Facebook-Freundinnen und Freunde ein wenig genervt und mir Gedanken über die Zukunft gemacht, auch wenn diese Flachpfeife vom Amt des Kreises Düren etwas anderes sagt.
- Es ist einfach mein Leben, und darüber bestimme ich und sonst keiner.
“Mittagessen – Kalt erwischt”
- Zwischendurch bin ich eingeschlafen, und diese Irren hier haben tatsächlich vergessen, mich zu wecken, sondern einfach das Mittagessen hingestellt.
- Daraus erkennt man, wie viele geistige Tiefflieger hier arbeiten, denn das Mittagessen ist mittlerweile kalt.

- Die Suppe habe ich nicht mehr essen können; am liebsten hätte ich sie in den Mülleimer gekippt.

- Als Hauptmahlzeit gab es ein wirklich geiles Hähnchenschenkelchen.
- Ursprünglich sollten auch tolle Pommes dabei gewesen sein, die sind natürlich zurückgegangen, weil kalt kann man den Fraß nicht essen – es ist ja nicht das erste Mal.

- Als Beilage gab es den mittlerweile warm gewordenen Gurkensalat, den ich gegessen habe, weil man als ehemaliger Berufskraftfahrer schlimmeres gewohnt bin.

- Als Dessert gab es Vanille-Sahne-Pudding, den ich aber nicht gegessen habe; die Sahne habe ich natürlich auf die Seite gelegt.
- Zumindest konnte man das Mittagessen nicht in Folie einpacken, es wurde mit der Plastikhaube abgedeckt.
“Nachmittag – Kaffee und romantische Gedanken”
- Die Pflege kam relativ spät, aber wenigstens wurde ich nicht vergessen.
Man erkennt sofort, wer vom Personal da ist und wer mich mag.

- Kurz nach 15 Uhr gab es eine Tasse mit heißem Kaffee.

- Dazu ein leckeres Gebäck, halb mit Schokolade überzogen und mit kleinen Kokosnuss-Splittern bedeckt.
- In der Zwischenzeit habe ich einen liebevollen Brief an S… geschrieben und Fotos von der Kaffeepause hinzugefügt.
“Abendessen – Süß, salzig, perfekt gekühlt”
- Irgendwann war der Nachmittag vorbei, und ausnahmsweise gab es wieder pünktlich Abendessen – ein klares Zeichen, wie unterschiedlich das Personal arbeitet.

- Um 18 Uhr gab es eine Scheibe frisches Weißbrot mit gut gekühlter Margarine, dazu zwei kleine Scheiben leckere Tomaten, jeweils mit Mortadella und Balsamico beträufelt – ich liebe dieses Zusammenspiel zwischen Süße und Säure.

- Als Getränk gab es eine gut gekühlte Dose Milch mit Aprikosengeschmack.

- Als Dessert eine Dose Sahne-Vanillepudding, diesmal gut gekühlt, wobei ich wieder die Sahne beiseite gelegt habe.

- Dazu ein Schälchen Gurkensalat mit tollem Dressing, ebenfalls gut gekühlt.

- Der Pfleger hat sich über mein Sammelsurium amüsiert und gefragt, ob ich schon für meinen zukünftigen Hausstand sammele – wir haben gelacht.
- Selbstverständlich habe ich das meiner besten Freundin Petra erzählt, die ebenfalls lachen musste.
- Anschließend habe ich meiner neuen Bekanntschaft einen sehr romantischen Brief geschrieben, denn wenn ich etwas kann, dann flirten.
“Gedanken am Abend”
- Das soll nicht heißen, dass ich die diversen Vorfälle der letzten Wochen vergessen habe!
- Egal ob der Schaden vom 01.09.2025!
- Die Sache vom 04.09.2025, bei der mir Handlungen mit einer Pflegerin vorgeworfen wurden.
- Oder der Vorfall vom 02.10.2025, wo mir der Verfahrenspfleger verbot, das Pflegeheim zu wechseln.
- Alles das liegt mir schwer auf dem Magen.
Im Laufe des Dienstags, 14.10.2025, werde ich deshalb eine Anwaltskanzlei in Düsseldorf kontaktieren, die sich auf Soziale und Betreuungsverfahren spezialisiert hat.
- Was der Dienstag bringt, weiß ich natürlich noch nicht – hier ist es wie Weihnachten, immer eine Überraschung.
Sicher ist nur, dass spätestens Dienstagmorgen um 6 die Küche wieder mit Krach und Randale arbeiten wird.

Ja, das Personal ist eigentlich gut, aber einige denken nicht nach über das was zumachen ist.
Sie machen es einfach noch gut dünken.
Und dann kommt dabei raus, das der zu Pflegende einfach schlafen gelassen wird.
Obwohl sie wissen, dass das Mittagessen nur warm genießbar ist.