Der frühe Vogel fängt den Wurm – oder wie heißt dieser Blödsinn?!
- Ein ganz normaler Sonntag in der Pflege – mit Butter, Bratensoße und Bettenkrisen?
- 😂😂✌️✌️✌️😂😂
- Sonntagmorgen, 5:30 Uhr.
- Während normale Menschen vielleicht noch träumen oder wenigstens schweigend vor sich hindämmern, klappert es hier schon wie auf einem Geschirrbasar.
- Teller, Tassen, Schritte – alles auf Lautstärke „Wachwerden durch Gewalt“.
- Der Spruch mit dem frühen Vogel ist hier jedenfalls bittere Realität – wobei ich mir sicher bin:
- Der Wurm freut sich auch nicht über so viel Aufmerksamkeit zu nachtschlafender Zeit.
Aber dann, endlich: 9 Uhr – Frühstück!
- Und das war wie immer ein Lichtblick.
- Es gab eine wunderbar heiße Tasse schwarzen Kaffee, der nicht nur wach machte, sondern mir das Gefühl gab, endlich richtig in den Tag gekommen zu sein.
Wie jeden Sonntag gab es dazu ein frisches Brötchen.
- Eine Hälfte war mit guter Butter bestrichen und mit frischem Schweinehack belegt, selbstverständlich mit etwas Salz und Pfeffer fein abgeschmeckt.
- Die andere Hälfte trug ebenfalls Butter und wurde gekrönt von einem aromatischen Schmierkäse sowie einer würzigen Scheibe Kräuterkäse.
- Meine Brötchenhälften waren ein echter Gaumenschmaus.
- Dazu kam noch ein wunderbar gekochtes Ei, das ich mit Salz, Pfeffer und einem kleinen Schuss Maggi vollendet habe.
- So fängt ein Tag kulinarisch anständig an.
- Bis zum Mittagessen passierte allerdings nicht viel – außer Langeweile, Ödnis und ein paar sehnsüchtigen Blicken auf die Uhr an der Wand.
Doch pünktlich um 12 Uhr wurde ich mit einem richtig starken Mittagessen belohnt.
- Es begann mit einer sensationell cremigen Kräutersuppe, die auf der Zunge zerging.
- Als Hauptgang wurde eine aromatische Scheibe Kasseler serviert – zart, würzig, auf den Punkt.
- Dazu gab es Brokkoli mit kleinen Möhrenstückchen – schön gegart, nicht matschig, nicht roh – und einige gut gekochte Kartoffeln, die ich in der kräftigen Bratensauce probiert habe.
- Zwei Stück reichten, schließlich muss man ja ein bisschen auf die Linie achten.
- Aber die Soße – die habe ich mit dem Braten bis zum letzten Tropfen vernichtet.
- “Und das meine ich wörtlich: Der Geschmack war einfach zu gut, um etwas übrig zu lassen!”
Die Krönung folgte natürlich zum Schluss:
- Ein leckerer Vanillepudding mit gut gekühlten Erdbeerstückchen.
- Als i-Tüpfelchen habe ich die Erdbeeren noch mit einem Rest Honig verfeinert, den ich noch vom Frühstück hatte.
In dem Moment dachte ich:
Die Götter hätten sich gefreut – und wahrscheinlich um Nachschlag gebeten.
Leider war mir nach diesem Festmahl kein richtiger Mittagsschlaf vergönnt.
- Eine Pflegekraft störte das kleine Glück mit der Erinnerung an die Wundversorgung meiner OP aus dem November 2024.
- Klar, das ist wichtig – aber muss das denn immer genau dann sein, wenn man einmal Ruhe findet?
Immerhin: Danach habe ich doch noch ein wenig Schlaf gefunden.
- Wie inzwischen jeder hier weiß, bin ich ein Nachtmensch.
- Jahrzehntelange Nachtschichten im internationalen Fernverkehr prägen eben.
- Mit meinem Kühlzug war ich unterwegs zwischen Deutschland, Frankreich, Spanien und Portugal – eine Zeit, die ich nie vergessen werde.
Und ganz ehrlich:
- Eine der besten meines Lebens, nicht nur beruflich, sondern auch menschlich.
- Am Nachmittag habe ich dann noch ein paar Mitmenschen über WhatsApp leicht genervt – das gehört ja inzwischen zur Tradition.
Gegen 18:30 Uhr war dann auch damit Schluss, denn dann kam mein tägliches kleines Ritual:
- Das Foto habe ich leider vergessen!
- Eine gut gekühlte Fruchtbuttermilch mit Aprikosengeschmack.
- Ein einfacher, aber kostbarer Genussmoment.
Was bringt der nächste Tag ?
- Keine Ahnung.
Aber ich weiß jetzt schon:
- Die Küche wird mich wie jeden Morgen nerven.
- Ich freue mich trotzdem auf das Frühstück.
Und ganz besonders auf das nächste Paket aus Thüringen von meiner besten Freundin Petra mit den Kalksandsteinen, die ich hier unters Bett montieren muss – damit das gute Stück wegen meines grazilen Körperbaus nicht zusammenkracht.
- 😂😂😂✌️✌️✌️😂😂😂
- Diesen Scherz habe ich der Heimleiterin erzählt.
Und man glaubt es kaum:
- Sie hat mich nicht nur schräg angeschaut, sondern auch noch geglaubt.
- Man fragt sich manchmal wirklich, wie man so jemanden ein Pflegeheim leiten lässt.
Ja, diese Seite des Tagebuches ist wertvoll.
Ich konnte mir das Lachen nicht verkneifen. Der Tag ist toll beschrieben und hoffe, das sich für Dich endlich was tut.
Behalte bitte Deinen tollen Humor.