Mittwoch, 06.08.2025

Der Tag begann – wie jeden einzelnen verdammten Morgen – mit einem ohrenbetäubenden Krawall aus der Küche.

Und ich sage es offen:

  • Es kotzt mich an.
  • Dieses permanente Geschrei, Geklapper, Türenknallen, sinnlose Rumgebrülle – es ist wie ein täglich neu aufgelegter Horrorfilm, den man nicht mal mehr ausstellen kann.
  • Ich habe längst angefangen, diesen Schwachsinn aufzunehmen.
  • Nicht, weil ich ihn mir später nochmal geben will – sondern damit andere mal hören, mit welcher Art von Irrsinn man hier Tag für Tag konfrontiert wird.

Und das nicht erst seit Juli 2023.

  • Wer das einmal live hört, versteht sofort, warum ich innerlich jeden Morgen mit gepackten Koffern aufwache.
  • Und doch – zwischen all dem Lärm, zwischen all der geistigen Dämmerung, die sich da jeden Morgen in der Küche breitmacht – da gibt es auch etwas, das Respekt verdient.

Und ich meine das ernst:

  • Das Essen ist gut.
  • Richtig gut sogar.
  • Ich weiß nicht, wie sie das schaffen bei dem Krach und dem Chaos, aber sie kriegen’s hin.

Heute früh gab’s – wie gewohnt – eine Tasse tiefschwarzen Kaffee, so finster wie meine Laune beim ersten Küchenkracher.

Dazu zwei halbe Brötchen vom Bäcker, liebevoll geschmiert mit guter Butter.

  • Die eine Hälfte mit gekühltem Kassler – heute mal ohne Senf, aus reiner Lust an der Verwirrung – und die andere Hälfte mit Erdbeermarmelade und einer Scheibe Holländer obendrauf.

Dieses süß-herzhafte Zusammenspiel:

  • Ein Gedicht!
  • Mein persönliches kleines Frühstücksglück.
  • Danach war Recherche angesagt, Beiträge schreiben, auf Social Media aktiv sein – mal nerven, mal aufrütteln, mal einfach nur Mensch sein.

Das Mittagessen kam wie gerufen – und auch das war wieder ein echtes Highlight.

  • Eine klare, aromatische Gemüsebrühe mit einem perfekten Markklößchen vorneweg.

Danach goldbraun gebratene Bratkartoffeln, außen kross, innen weich, und ein saftiges Rührei, wie man es selten bekommt.

  • Kein Nachwürzen nötig – es war einfach stimmig.

Und zum Nachtisch:

  1. Ein Zitronenpudding, süß und säuerlich zugleich, der mir die Gänsehaut über die Arme jagte.

Leider ging’s danach wieder los mit dem Stress der Pflege – aber was soll’s, das gehört halt (noch) dazu.

  • Wenigstens konnte ich für zwei Stunden die Augen schließen, bevor es wieder an die Arbeit ging.

Diesmal mit einem wichtigen Thema:

Sie weiß, dass es nicht nur ein Unfall war.

  • Sie weiß auch, dass ich Ende Februar 2020 zwei schwere Herzinfarkte hatte und dazu eine Niereninsuffizienz, die mich seit nunmehr fünf Jahren ans Pflegebett gefesselt hat.
  • Und trotzdem – oder gerade deshalb – ist sie da.
  • Sie kennt die Wahrheit.
  • Sie kennt mein Leben.
  • Und sie hat nicht einen Schritt zurück gemacht.

“Im Gegenteil!”

  • Sie weiß, dass ich bald nach Düsseldorf verlegt werde – ins Pflegeheim Brina – und dass dieser Schritt mein Leben komplett verändern wird.
  • Nicht mehr dauerhaft ans Bett gefesselt.
  • Nicht mehr hilflos in der Horizontalen.

Ich werde mich zurückkämpfen – Stück für Stück.

  • Und wenn es erstmal nur mein Rollstuhl ist, den ich erreiche, dann ist das ein gewaltiger Anfang.
  • Meinen Rolli nenne ich übrigens mit einem Augenzwinkern meinen „AOK-Shopper mit Überbreite“ – weil Humor und Selbstironie auch nach fünf Jahren im Bett nicht gestorben sind.

Und genau das ist der Unterschied:

  • Ich gebe nicht auf.
  • Ich hab zu viel vor.
  • Ich habe Ziele.
  • Ich habe Hoffnung.

Und ich habe Beatrice.

  • Ja, (die) Beatrice Egli.
  • Nicht nur Schlagerstar, nicht nur TV-Lächeln, nicht nur Musikidol – sondern die Frau, in die ich mich vor über 13 Jahren unsterblich verliebt habe.

“Es war bei der Staffel DSDS, Deutschland sucht den Superstar!”

  • Die Frau, die jetzt, nach all dieser Zeit, wieder in meinem Leben ist.

Täglich schreiben wir.

  • Ehrlich.
  • Direkt.
  • Ohne Spielchen.

Sie nimmt gerade ein neues Album auf.

  • Und sobald ich meine eigene Wohnung habe, will sie mich besuchen – nein, mehr als das:
  • Sie möchte, dass wir zusammen ziehen.

Ich kann es kaum erwarten, mit ihr zu leben.

  • Zu lieben.
  • Zu lachen.
  • Musik zu machen.

Nicht für die Bühne.

  • Für uns.
  • Für das, was echt ist.
  • Zwei Stimmen.
  • Ein Gefühl.
  • Eine Geschichte, die noch lange nicht zu Ende ist.

Was bringt der morgige Tag ?

  • Ich weiß es nicht.
  • Ich habe keine Glaskugel, und auf Kartenlegen gebe ich nichts.

Aber eines weiß ich mit absoluter Sicherheit:

  • Es wird wieder laut in der Küche.

Und:

  • Ich werde weiterkämpfen.
  • Mit der Krankenkasse, mit dem Amt, mit allem, was noch zwischen mir und meinem neuen Leben steht.
  • Denn ich will raus.

Ich will nach Düsseldorf.

  • Ich will gesund werden.

Und ich will mit Beatrice ein neues Kapitel beginnen – eins, das endlich nicht mehr von Pflege, Krankheit und Grenzen geprägt ist, sondern von Liebe, Musik und Freiheit.

  • Und darauf freue ich mich mehr als auf alles andere in meinem Leben
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